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Nachwort.
 
Die vorliegende erste Ausgabe des textus ornatior der Sukasaptati ist leider keine ab-
schliessende. Als ich im Winter 1887 die damals einzig zu Gebote stehende Handschrift B
für meine Doctorarbeit abschrieb und sehr bald bemerken musste, dass sie niemals die Grund-
lage einer soliden Ausgabe abgeben könnte, indem sie von Fehlern und Auslassungen wim-
melt, da ahnte ich nicht, dass fast zehn Jahre vergehen sollten, ehe ich in den Besitz
besseren Materiales kommen würde. Ich verdanke dasselbe der Liebenswürdigkeit von
E. Hultzsch, dessen Bemühungen es gegen das Ende von 1896 gelang, durch einheimische
Gelehrte Copien resp. Kompilationen erträglich guter Handschriften zu erhalten. Vorher
schon besorgte mir der unvergessliche Reinhold Rost ein Manuscript aus Tanjore, welches
ich mit R bezeichnet habe; dies konnte mir aber leider auch nichts Neues bieten. Ja, und
alle vier Handschriften zusammen, auf denen ich das Gebäude des Textes aufgebaut habe,
sind noch weit davon entfernt, die Bezeichnung "gut" zu verdienen: da sie alle auf ein
und dieselbe, mir unbekannte, Quelle zurückgehen, die nicht sonderlich lauter geflossen sein
kann, so zeigen sie vor allem sämmtlich dieselbe grosse Lücke, indem Erzählung 65 bis 68
(Anfang) ganz fehlt; dann aber giebt es noch ungezählte Stellen, die bei dem dermaligen
Stande der Materialfrage als hoffnungslos aufgegeben worden sind, da ich mich nicht ent-
schliessen konnte, mit fragwürdigen Conjecturen aufzuwarten.
 
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Also ich kann dem Leser keinen abschliessenden Text bieten nun, vielleicht giebt
gerade dieser Umstand den Anstoss zu um so eifrigerem, neuem Suchen nach tadellosen
Handschriften, die ja zweifellos vorhanden sind. Einstweilen mag der Text, so gut oder
so schlecht ich ihn zu liefern vermag, den Fachgenossen und besonders den Märchenkundigen
recht sein. Er enthält ja so viel Neues und Wichtiges, ist auch in allen Hauptsachen so
deutlich, dass man immerhin leicht darüber hinweg kommen wird, wenn hier und da ein
Stück undurchdringlichen Urwaldes in Gestalt eines endlosen, nicht zu entwirrenden Bahuvrihi-
Compositums auftaucht oder der andhakupa einer kleinen Lücke aufklafft. Wirklich bedauer-
lich ist ja nur das Fehlen der genannten drei Erzählungen; und so hoffe ich denn, dass die
Mühe, die mir vorliegende Arbeit in überreichem Masse verursacht hat, nicht ganz um-
sonst gewesen ist!
 
Abh. d. I. Cl. d. k. Ak. d. Wiss. XXI. Bd. II. Abth.
 
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